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1329. November 24. Sprottau (act.).

oct. kal. Dec.

Heinrich, Herzog von Schlesien, Glogau und Herr von Sagan, bekennt, dass sein getreuer Kaplan, Herr Konrad, Propst von Sprottau, für seine aus Breslau gebürtigen Nichten (nepotibus) Katharina und Anna, Nonnen ebendaselbst, von Konrad, Schulzen von Henrichsdorf (Lang-Heinersdorf, Kr. Sprottau), 1 Mk. jährlichen Zinses auf 1/2 Hufe, welche Nikolaus Calman, Bauer daselbst, von dem genannten Schulzen aus den Aeckern seines Gerichts für sich und seine Erben zu völlig freiem Eigenthum, mit Ausnahme der Abgabe eines Pfennigs jährlich an den Herzog, dergestalt erworben hat, dass nach dem Tode beider Jungfrauen der Zins an das Kloster fällt. Der genannte Schulze verzichtet auf jeden Anspruch an den Zins, und der Herzog beleiht die Jungfrauen resp. das Kloster mit diesem Zins auf der halben Hufe, welche zu Erbrecht zwischen den Erbgütern des Hermann, des Franko und des Bäckers Jenchin liegt, unter Begnadung der halben Hufe mit all dem Recht und der Freiheit, die andere geistliche Güter gemessen.

Z.: die Getreuen Czablo (Sebaldus) von Nyttraz (Uechtritz), Johann gen. Kelbechin, Ulmann von Nosticz, Peczco von Deyr (Dyrhn), Reinhard von Nebilczicz (Niebelschütz); ausgefertigt vom herzoglichen Notar Johann.


Or. im Bresl. Staatsarch. Sprottau Magdalenerinnen 40, mit dem an grün-rother Seidenschnur hängenden Fusssiegel des Ausstellers und mit dem Adlerrücksiegel.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.